Ich seh etwas was du nicht siehst!

Das Resumé von der 1. Woche mit der virtuellen Vorschulgruppe

“Wieso hab ich mir das eigentlich nochmal angefangen?”, so meine Frage am Freitag Abend am Küchentisch. Dabei schaue ich fragend meinen Mann an, der mir gegenüber sitzt. Unser Sohn antwortet: “Na weißt du das nicht mehr, Mama? Weil es uns Kindern ja Spaß macht.” Ich: “Ahja … genau :)” Immerhin ist der Kunde zufrieden!

Wir wollten herausfinden, ob es möglich ist, dass die Vorschulkinder auch über eine Videokonferenz miteinander in Kontakt treten können. Ehrlich gesagt bin ich jetzt ganz froh, dass ich mir am Anfang des Experiments auch überlegt habe, woran ich denn merken würde, dass diese Hypothese erfüllt sei: nämlich daran, dass die Kinder freiwillig teilnehmen wollen und, dass sie auch miteinander in eine Interaktion gehen können. Uff 🙂 Beides kann abgehakt werden. Und, dass dabei die Person die die Gruppe moderiert (ich) danach genauso entspannt sein soll wie vorher, das hab ich scheinbar nicht als Erfolgskriterium festgelegt. Blöd gelaufen.

Naja, Spaß beiseite. Ich weiß nach den zwei Sessions jetzt zumindest was geht, was überraschend gut geht, was gar nicht geht und was in absolutem Chaos endet 🙂

Was geht?

Eine Geschichte vorlesen.
Ein paar Minuten (5?) gemeinsam bei der Alba Berlin Sportstunde mitmachen.
Gemeinsam ein Wimmelbild ansehen und darüber sprechen.

Was geht überraschend gut?

Während die Geschichte vorgelesen wird, ein Bild dazu malen. Stille und vollkommene Konzentration bei allen Kindern. Ich kann es selbst kaum glauben.
Mit dem Wimmelbild “Ich seh etwas was du nicht siehst” spielen.
Mit der Whiteboard Funktion gemeinsam Bilder malen.

Was geht gar nicht?

Gemeinsam ein Bewegungslied singen und tanzen.

Was endet in absolutem Chaos?

Wenn eine*r der Kinder plötzlich ein schickes Hintergrundbild vom Weltall eingestellt hat, alle anderen Kinder wissen möchten, wie das geht und ich als Moderatorin leider nicht weiß, wie.

Wir spielen gemeinsam “Ich seh etwas was du nicht siehst”.

Ja und ansonsten ist die Gruppendynamik ab 3 Kindern ziemlich krass. Deutlich intensiver als bei persönlichen Treffen. Fällt mir gerade noch schwer, darüber mehr zu schreiben. Es fühlt sich so an als wäre es ein Wirbelwind, eine Art Tornado … und manchmal gibt es Phasen wie im Auge des Tornados wo es absolute Stille gibt. Wunderschöne Stille und Einigkeit. Ja, mit diesem Bild darf ich vielleicht auch noch selbst an mir arbeiten. Wenn ich in energetische Wirbelwinde hineingerate finde ich das nämlich aktuell meist nicht so schön. Doch das liegt vielleicht auch an mir.

In Summe fand ich es jedenfalls extrem lehrreich und spannend. Es gibt viele Erfahrungen und Erkenntnisse und damit starten wir jetzt in die 2. Woche – und auch in die 2. Iteration des Experiments. Dabei möchte ich auch versuchen, ob wir die Gruppe als Basis zum gemeinsamen Lernen nutzen können. Und zwar mit einem neuen Prototypen und Ablauf für die Session.

Und ja, ein bisschen kam es mir selbst so vor als würde ich “Ich seh etwas was du nicht siehst” spielen … weil ich in jeder Session auf der Suche war, nach den kleinen Dingen die funktionieren. Und die waren zum Teil sehr versteckt und kamen dann sehr überraschend zum Vorschein.

Falls ihr Interesse habt, mehr darüber zu erfahren, schreibt mir oder kommentiert meinen Artikel. Dann öffne ich vielleicht am 17. Mai am Vormittag einfach meinen Lern- und Erfahrungsraum und berichte euch vom Aufbau der Session und den neuesten Erkenntnissen aus Woche 2.

2 Comments »

  1. Liebe Barbara, hab es gespannt gelesen und bin neugierig auf mehr, habe es auch mal weitergeleitet an unseren Kindergarten, habe nur gerade kein Vorschulkind, unsere Tochter kommt erst in September in die Vorschule. Spannend ist vielleicht der Vergleich mit Familienservice, sie bieten bis 3 Std virtuelle Betreuung für Kinder ab 6.
    Alles Liebe Suzanne

    Liked by 1 person

    • Danke liebe Suzanne! Das mit dem Familienservice hab ich mir eben angesehen. Super Hinweis von dir. Habe die Angebote im Detail noch nicht verglichen. Mein Sohn ist noch nicht 6 – und beim Familienservice geht es erst ab 6 los. Was ich die letzte Woche halt auch gemacht habe war, herauszufinden ob ich die Gemeinschaft der Kinder auch als Basis zum gemeinsamen Lernen nutzen kann. Dabei haben wir uns beispielsweise mit dem Thema Weltall beschäftigt – und darin eingewoben gebastelt und Buchstaben geübt. Und das ging überraschend gut. Soweit ich es sehen kann steht beim Familienservice die Betreuung – natürlich verknüpft mit gemeinsamen Spiel und so im Vordergrund …

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